Montag, 29. Oktober 2007

Indien

Ich wollte damit es nicht verloren geht, die Indien-Idee von Manfred hier festhalten. Ich halte eine Zusammenarbeit mit einer indischen Hochschule für extrem interessant, und zwar
  • weil ich denke, dass wir daher sehr viele Studenten bekommen können
  • weil es thematisch viel hergibt:

Betrachtung von outsourcing-Strategien von beiden Seiten - es hat ja jeder was davon

  • kulturelle Aspekte beim outsourcing
  • ökonomische Aspekte
  • technische Aspekte

Ich finde allerdings, dass man eine Studiengang thematisch nicht so weit eingrenzen sollte, dass so was wie "Outsourcing" im Namen erscheint - kann man da einen Abstraktionslevel höher gehen?

Sonntag, 28. Oktober 2007

M.Sc. BIS - Recherche

Ich finde die Zusammenstellung der Kategorien sehr gut, und auch Deine Vision sehr interessant - ich selbst bin noch nicht so weit, dass ich eine Vision so kohärent formulieren könnte. Sie geht aber in Richtung "strategische Anwendungen von IT in Unternehmen und Organisationen", und umfasst damit auch z.B. Aspekte der OE und des Tech-Managements.

Als Zwischenschritt: was machen die anderen - dabei gucke ich mal national & international (Du hast ja den "international appeal" auch als Argument gebracht), in der Reihenfolge meines Googelns, sonst keine Priorisierung. Die (vor allem deutschen) Studiengänge, die sich keine Mühe mit der Webpräsenz gegeben haben, also den Ausbau dieses Programms nicht wirklich fleissig betreiben, habe ich von vorneherein nicht in die Liste aufgenommen:

- Royal Holloway London (ein nicht so großes College der Univ. of London - 7000 Studenten, aber stark wachsend & sehr traditionsreich), viele Studentan auch aus dem Ausland: die "core courses" sind ziemlich allgemein gehalten ("People & Technology" usw.) - key characteristic: hohe Beteilligung durch die (mittelständische) Industrie.

-
Humboldt Univ. - mein Eindruck: ein weitgehend "visionsloser" Studiengang. Klassische Elemente jeder WI Ausbildung auf höherem Niveau, Interdisziplinarität in der Modulbeschreibung zwar verankert, aber nicht wirklich überzeugend.

-
Univ. of Bolton (Greater Manchester Area) - auch der Größe nach vergleichbar (6000 Stud.), eher modernes M Sc. Curriculum - Schwerpunkt Management und Neue Medien. Besonderheit: Verbindung zu lokaler Industrie und vor allem Forschungsparks.

-
FHDW (Paderborn/Bielefeld/Dresden) - IT Management and Information Systems M Sc. - sehr auf Management und IT Strategie ausgelegt, Themen sind u.a. auch Umsetzungsmanagement, IT-Controlling, Wirtschaftsrecht (!).

-
Univ. of Manchester Business School - sehr groß, erfolgreich, bietet ein Spektrum verschiedener Masters an - das könnte v.a. zur Visionsfindung nützlich sein. Beispiele: e-Government / e-Business Technology usw.

-
Hochschule der Medien Stuttgart - auch ein auf die neuen Medien mit relativ wenig informatik-spezifischem Wissen ausgerichteter Studiengang.

-
TU Clausthal - Anwendungsschwerpunkt Energiemanagement als USP erwähnt (Anschluss an ein Niedersächsisches Forschungszentrum). Die Modulliste enthält zwar Business Intelligence-Kurse, Schwerpunkt ist aber wohl Technologiemanagement, sowie E-Commerce, CSCW und Web.

- Middlesex Univ. (UK),
legt den Schwerpunkt auf Strategie, Qualitätsmgmt im IT Bereich, und die legalen und regulatorischen Implikationen.

- Hochschule Liechtenstein: hebt die Vermittlung von Sozialkompetenz und Führungsfähigkeiten neben der Vermittlung von Fachwissen hervor.


- London School of Economics - die WI Gruppe hat sich mit dem Dept of Mgmt zu einem Fachbereich zusammengetan, der nun unserem FB I ähnlich sieht ... - es gibt vier Programme: Analysis, Design and Mgmt of IS; IS and Organisations (Research-Fokus); Communication, Information and Society (eine LSE Spezialität); IS and Innovation (sehr industrie-zentrierter Studiengang).

- In den USA muss man übrigens eher nach "MSc Business and Information Management" suchen (Management-Fokus), oder nach einem "MSc Management Information Systems" - der Umfang des letzteren Studienganges kann man an Aufbau und Inhalt des Laudon & Laudon Textbuches ablesen.

- Oxford Said School of Business, INSEAD etc. geben sich mit BIS nicht ab. Zu spezialisiert - nur Finanzwirtschaft eine Ausnahme. Außerdem starke Forschungsteams im Hintergrund. Wo unser Thema dort angesprochen wird, steht allerdings immer die Management-Perspektive im Vordergrund.

Und hier ist noch ein interessanter Übersichtsartikel aus EuroEducation.net, der die angelsächsische Haltung zum MSc. gut zusammenfasst.

Einrichtung eines Masterstudiengangs M.Sc. Business Information Systems

Für die Einrichtung eines Master-Studiengangs Wirtschaftsinformatik müssen mehrere grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden:

1. Soll der Master Studiengang ohne Kooperationspartner allein von der FHW angeboten werden?

2. Soll der Studiengang zusammen mit einem regionalen Partner im Raum Berlin / Brandenburg angeboten werden. Also z.B. Kooperation mit (TFH, FH Potsdam, FH Brandenburg, FH Wildau, FHVR, TU, FU, HU)

3. Soll der Studiengang zusammen mit internationalen Partnern (bestehende und neue Partner) angeboten werden? In diesem Fall wäre ein Angebot vollständig in englischer Sprache sinnvoll.

4. Schließlich muss ein Profil (Schwerpunkt) gefunden werden, das attraktiv für die Studierenden und Lehrkräfte ist, den Bedarf am Arbeitsmarkt berücksichtigt und vielleicht auch ein Alleinstellungsmerkmal für die FHW darstellt. Denkbare Profile könnten in den folgenden Bereichen liegen:

- Business Intelligence und Business Performance Management
- IT Service Management für KMU
- Verwaltungsinformatik (Kooperation mit FHVR)
- Informations- und Kommunikationsmanagement
- Entwicklung und Orchestrierung von SOA Anwendungen

So, dies wäre zunächst ein Überblick der möglichen Entscheidungsfelder. Dabei wird sicherlich jeder von uns seine Prioritäten haben. Ich selbst habe sie auch und meine Vision sieht wie folgt aus.

Der M. Sc. Business Information Systems hat den Schwerpunkt Business Intelligence und Business Performance Management, ist ein dreisemestriger Vollstudiengang in englischer Sprache und wird in einer Kooperation mit einer amerikanischen und indischen Hochschule angeboten. Dabei sollen die Studierenden jeweils ein Semester in den USA (bei einem unserer neuen Partner), an der FHW und an einer indischen Hochschule (neuer Partner) studieren.

Dieser Studiengang hat einen interessanten Schwerpunkt, der vom Arbeitsmarkt stark nachgefragt wird. Die Kooperation ist sowohl für Studierende als auch für die Lehrkräfte interessant. Die Durchführung des Studiengangs an drei Hochschulen in Amerika, Europa und Asien ist ein Alleinstellungsmerkmal, das unsere internationale Ausrichtung stärkt.

Erweiterung des Studiengangs B.Sc. Wirtschaftsinformatik

Es gibt im wesentlichen drei Gründe, die bisherige jährliche Aufnahme von neuen Studierenden der Wirtschaftsinformatik auf eine semesterweise Aufnahme umzustellen:

1. Studierende, die augenblicklich in einem Fach der Wirtschaftsinformatik ihre Prüfung nicht bestanden haben, müssen ein Jahr warten, um ihren Leistungsnachweis erneut zu erbringen. Dies ist sicherlich nicht im Sinn eines effizienten Studierens.

2. Seit über drei Jahren steigt der Bedarf an ausgebildeten Bachelor-Studierenden der Wirtschaftsinformatik an, so dass unsere Absolventen sehr gute Berufsaussichten haben.

3. Bei Einführung eines Masterstudiengangs der Wirtschaftsinformatik kann auf eine größerer Anzahl eigener Bachelor-Absolventen zurück gegriffen werden.

Verbunden mit dieser Erweiterung ist ein zusätzlicher Bedarf an Räumen, PC-Räumen und Lehrkräften. Abgesehen vom Bedarf an zusätzlichen Lehrveranstaltungsräumen für nicht WiInf-Fächer ergibt sich bei Aufnahme auch im Sommersemester eines jeden Jahres ein zusätzlicher Stundenbedarf in PC-Räumen (Basisjahr z.B. SS08):
SS08 +18
WS08 +18
SS09 +36
WS09 +56
SS10 +64
WS10 +56
SS11 +86

Dies bedeutet, dass in den folgenden 4 Jahren nach Umstellung in jedem Wintersemester jeweils ein neuer PC-Pool dazu kommen muss.

Dieser zusätzliche Bedarf an Stunden im Semester ergibt sich auch für die Fächer der Wirtschaftsinformatik. Will man diese Stunden zu ca. 50 % durch Professoren abdecken, so müssten bei einem Start im SS08 folgende Neuberufungen erfolgen:

WS 08 1 Stelle
WS 09 1 Stelle
WS 10 1 Stelle

Voraussetzung ist dabei, dass die durch Pensionierung in diesem Bereich fortfallenden Stellen sofort wiederbesetzt werden.

Der Bedarf an zusätzlichen Räumen und Personal für die Nicht-Wirtschaftsinformatik-Fächer könnte am einfachsten dadurch erreicht werden, dass der „große Studiengang“ um eine Kohorte (35 Studierende) ab Umstellung reduziert wird.

Trotz dieser Nebenbedingungen bin ich für eine Erweiterung des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsinformatik und würde einen entsprechenden Antrag im Fachbereich unterstützen.